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Eine alte Theaterweisheit lautet: "Auf eine schlechte Generalprobe folgt eine gute Premiere".

Beides erleben wir in der Komödie von Jürgen Höner, einem Stück in zwei Akten: Der Zuschauer sieht zunächst die Generalprobe einer Boulevardkomödie um die Wahrsagerin Madame Kassandra und sie geht natürlich gründlich schief. Der Regisseur ist verzweifelt: Wie soll die Premiere am nächsten Tag laufen? - Genau das zeigt der zweite Akt.

Damit der Zuschauer nachvollziehen kann woraus Fehler beim Theaterspielen entstehen können, verwendet der Autor einen „Trick“: Er zeigt im Stück die Spieler sowohl in ihrer Schauspielrolle, als auch von ihrer privaten Seite. Von der Gedächtnisschwäche, über körperliche Probleme, bis zu Beziehungsproblemen – alles hat seine Auswirkung auf die Verfassung der Schauspieler und damit auf die Qualität der Aufführung.

Aber auch Fortuna, die Glücks- und Schicksalsgöttin spielt eifrig mit. Ohne Ansehen der Person verteilt die wankelmütige, vielschichtige Göttin ihre Gaben: Gutes wie schlechtes Schicksal, Glück und Unglück. Was nützt beispielsweise die größte Anstrengung eines Schauspielers, wenn er wegen eines Stromausfalls im Dunkeln steht.

Durch den „Trick“ des Autors wird es aber auch für unsere Spieler schwieriger. Denn zum einen sind sie natürlich alle Privatpersonen. Diese Privatpersonen spielen Schauspieler, die wiederum sowohl privat handeln, als auch in ihre jeweilige Rolle schlüpfen.

Wir erleben also eine Dimension mehr als bei einem herkömmlichen Theaterstück und genau dadurch geschieht es, dass die Wirklichkeit mit der Scheinwelt des Theaters verschmilzt: Ein Kuddelmuddel entsteht.

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Entwirren und dass Sie nicht in anderen Dimensionen verloren gehen.

 

In den Rollen:

Regisseur / Fensterputzer: Thomas Lengel

Jojo / Madame Kassandra: Tatjana Lengel

Gitti / Frau Säuberlich: Yvonne Benker

Fred / Herr Buchfink: Claus Linhardt

Tilda / Frau Buchfink: Anja Gemmer

Bühnentechniker Erich: Heinrich Feulner

Souffleuse Lilli: Elke Sacha

Die Mitwirkenden:

Regie: Stefan Masel

Souffleur: Sabine Richter

Technik: Markus Pfeiffer

Bühnenbau: Markus Pfeiffer, Thomas Lengel, Claus Linhardt

Bühnenmaler: Willy Lengel