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Charley´s Tante 2010 
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Charley´s Tante 2010

 

Charley's Tante wurde 1892 im Royalty Theatre uraufgeführt. Brandon Thomas, der Autor, spielte damals den Sir Francis Chesney. Mit der Zeit gelangte das Stück zu weltweiter Popularität und wurde in viele Sprachen übersetzt, inklusive Afrikaans, Chinesisch, Gälisch, Russisch, Zulu und Esperanto.  Als das klassische Beispiel für die reine Boulevardkomödie gilt es im englischen Theater.

 

Eine Boulevardkomödie ist in erster Linie ein Theaterphänomen. Ihr literarischer Wert ist begrenzt. Sie enthält keinerlei tief greifenden Aussagen, sie hält auch nicht den zeitkritischen satirischen Spiegel vor.

 

Ihre Daseinsberechtigung erhält sie allein aus ihrem Ziel, bei den Zuschauern Lachen hervorzurufen. Den Witz in Charley's Tante kann jeder erkennen.

 

Davon abgesehen hat diese Art von Schwank einen ebenso alten und großen Stammbaum wie die literaturwürdigen Theaterstücke. Das Volk im Mittelalter begeisterte sich an seinen Jahrmarktspielen und die Menschen der Renaissance liebten ihre Commedia dell'arte, deren Typen auch in unserer Komödie noch zu erkennen sind.

 

Der Dottore lebt im Advokaten Spettigue weiter ebenso wie der Capitano in Sir Francis Chesney. Und die drei Freunde verkörpern den dreisten Arlechino, der mit anderen Personen seinen Spott treibt.

 

Die Personen einer Boulevardkomödie sind nicht von Hause aus fremdartig oder grotesk, vielmehr manövriert sie der Autor in aberwitzige Situationen, die er um des Lachens willen immer weiter vorantreibt, wissend, dass der Zuschauer bereit ist, diese - zum Teil auch unglaubwürdige - Welt zu akzeptieren, wenn er sich nur daran erfreuen kann.

 

Charley's Tante enthält viele Elemente, die zu den Traditionen der Komödie auf der Bühne gehören: Die Dame zum Beispiel, die in Wirklichkeit ein verkleideter Mann ist. Und dieser bewegt sich, sehr zur Freude des Publikums, auf einem schmalen Pfad, der ihm einerseits übermütigen Spaß an der Freud beschert, andererseits aber auch die Gefahr der Entdeckung birgt. Da wäre weiter die haarsträubende Situation, wenn zwei reifere Herren darin wetteifern, einer vermeintlichen Dame einen Heiratsantrag zu machen. Hinzu kommt, dass sich die richtige Donna Lucia als die verlorene Liebe von Sir Francis entpuppt. Die wiederum hat ein junges Mädchen bei sich, in welche sich  - welch ein Zufall - Lord Fancourt Babberley bei seinem Aufenthalt in Monte Carlo verliebt hatte.

 

Wir haben uns dafür entschieden, auch vom Kostüm her der Jahrhundertwende möglichst nahe zu kommen. Damit behält das Stück zum einen seinen gewissen historischen Charme, aber was noch wichtiger ist, nur in dieser Zeit wird überhaupt sinnvoll, dass Jack und Charley einer Tante bedurften, um zwei junge Mädchen zum Tee zu bitten.

 

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(c) 2010 Dorfbühne Marktschorgast